Lange wars versprochen...jetzt eeeendlich bin ich dazu gekommen...
Ich habe dem Puppenköpfchen, das allen Ernstes seit meiner Anleitung zur Herstellung eines Puppenkopfes nach Waldorfart
darauf gewartet hat, Haare aufgestickt. Und fleißig mitgeknipst...(das
war auch der Grund, weswegen dieses Püppchen bis heute auf seine
Fertigstellung wartet...)
Ich zeige Euch in diesem kleinen Tutorial eine Variante, wie man eine Kurzhaarfrisur herstellen kann.
Zunächst
fertigt Ihr also den Kopf. Dann sucht Ihr Euch ein farblich passendes
Garn - ich habe meinem Köpfchen braune Haare aus Baumwollgarn (Catania)
aufgestickt.
Nehmt am besten eine nicht zu große Stick- oder
Stopfnadel, auf jeden Fall eine mit runder Spitze, damit Ihr keine
Laufmaschen in den Puppentrikot "zaubert"....
Als erstes zeichnet
Ihr Euch eine Haaransatzlinie auf - ich empfehle dazu einen Trickmarker,
der entweder von alleine wieder verschwindet (z.B. diesen)
oder den man durch ein wenig Wasser wieder "löschen" kann. (ich hatte
zuerst eine Linie gezeichnet, die mir nicht so gut gefiel, daher die
feuchten Flecken...)
Dann
fädelt Ihr Euch einen nicht zu kurzen Faden des gewählten Garns in die
Nadel. Der Faden wird am Hinterkopf mit kleinen Stichen festgenäht, so
wie der Faden der Augen und des Mundes...keine Sorge, man sieht davon am
Ende nichts...)
Jetzt wird durch den Kopf hindurch nach vorne zur
Stirnlinie hindurch gestochen und an der Linie entlang werden Richtung
Kopfmitte Stiche genäht. Ihr entscheidet selbst, ob das Haar am Ende
ganz kurz wirken soll oder lieber etwas länger - je nachdem, wie lang
die einzelnen Stiche sind, entstehen verschiedene Effekte. Arbeitet
einmal um das Köpfchen herum...so dass es aussieht wie ein kleiner Mönch
mit großer Tonsur *lach* (O-Ton meine Tochter: "Mama, machst Du jetzt
einen Mönch??")
Dann
wird die nächste Reihe Stiche gearbeitet, und zwar zwischen die erste
Reihe, aber nicht bis zur Haaransatzlinie, sondern versetzt. Außerdem
gehen diese Stiche weiter zur Mitte hin.
Nach diesem Prinzip wird jetzt einfach weiterverfahren - immer schön "auffüllen":
Wenn
zwischendurch der Faden zur Neige geht, wird dieser wieder irgendwo am
Hinterkopf fixiert und ein neuer Faden wird angesetzt.
Ihr solltet
die Stiche von Anfang an schon ein wenig Richtung "Wirbel" am
Hinterkopf ausrichten, damit es schön natürlich aussieht.
Wenn
Euch das Haarbild zu "glatzig" wirkt (nicht täuschen lassen von den
Fotos, mein Köpfchen ist schön mit Garn bedeckt, aber durch das
Blitzlicht scheint doch ein wenig "Kopfhaut" durch...), stickt Ihr
einfach noch hier und da ein Häärchen drüber.
Am Ende habt Ihr ein Püppchen mit frechem Kurzhaarschnitt.
In
der nächsten Zeit zeige ich Euch dann, wie man franselige Haare
arbeiten kann, oder auch lange Haare oder kleine Löckchen...Ihr dürft
also gespannt sein!
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